Es ist nicht immer einfach, seinen Traum zu leben

Die letzten Monate waren wundervoll. Ich bin im vierten Jahr meiner Selbstständigkeit. Im Frühjahr dieses Jahres habe ich mir für 3 Monate Teilzeit verordnet mit einer 3,5 Tage-Woche. Ich war auf diversen Konzerten, war viel in meiner Lieblingshauptstadt, habe mein Fuchsmobil ausgeführt und mich mehr mit Herzensmenschen getroffen.

Aktuell erlaube ich mir, die Zusammenarbeit mit einer virtuellen Assistenz zu starten. Aufgrund dieser Entwicklungen bekomme ich gerade in der letzten Zeit immer wieder zu hören, wie toll es sein muss, selbstständig zu sein und Anerkennung dafür, wie gut sich mein Business entwickelt. Und ich bin genau für diese Entwicklungen sehr dankbar und ich bin darauf stolz!

Herausforderungen & Selbstzweifel

Doch ehrlich gesagt, ist es nicht immer leicht, seinen Traum zu leben! Verdammt schwer sogar! Besonders dann, wenn es nur zäh Anfragen und kaum Umsätze gibt. Es gab Tage, da weinte ich stundenlang. Ich war müde und es fiel mir schwer, mich zu motivieren. Ich hatte kaum mehr Lust zu den Dingen, die mir sonst Spaß machen oder Energie bringen, wie frühes Aufstehen und Sport oder mich mit Freunden treffen. In den Zeiten vermisste ich meine Leichtigkeit, meine Kraft und Entschiedenheit und ich vermisste auch Umarmungen. Aber für Treffen fühle ich mich oft nicht energetisch genug.

Seit ich Anfang 30 bin, wollte ich immer auf meine ganz eigene Art dieses berufliche Abenteuer der Selbstständigkeit: Coach sein und das Geschenk des Gesehen- und Verstandenwerdens und des Seindürfens weiterzugeben, was ich 2008/09 selbst geschenkt bekam.

Man kann nicht immer glücklich, stark oder furchtlos sein. Wie oft hatte ich gerade in den ersten Monaten furchtbare Angst, hatte Selbstzweifel und es gab so einige Punkte, an denen dachte ich ans Aufgeben. Nicht zuletzt, als noch eine Trennung von einem Herzensmenschen dazu kam, ich umziehen musste und beruflich wie privat gerade OHNE Heimatgefühl war. Aber es war ok, nicht schön, aber ok.

Akzeptanz & persönliches Wachtum

Genau in dieser Phase habe ich wirklich gelernt, meine Schwächen zu akzeptieren und nicht immer dagegen anzukämpfen oder sie zu verbergen. Diese Akzeptanz ist genauso schwer, wie einen riesigen Berg zu besteigen. Und gleichzeitig habe in dieser Zeit weiter an meiner Selbständigkeit gearbeitet, bin ins Büro gegangen, hatte Kundentermine, habe Akquise betrieben, mein Netzwerk weiter ausgebaut und mich in Neurowissenschaften weitergebildet.

In dieser Zeit hatte ich beruflich mit einem Menschen zu tun, dem ich mich anvertraute, weil es mir unangenehm war, nicht ganz die Leistung bringen zu können, wie normalerweise und wie ich es von mir selbst erwartete. Ich hielt es für unsere weitere Zusammenarbeit unabdingbar, ihm ganz offen zu beschreiben, dass ich gerade in einer privaten Krise und der Wohnungssuche stecke. Seine Reaktion daraufhin war, dass ihm „das reine Benennen meiner Situation nicht ausreichen“ würde und dass es für meinen beruflichen Erfolg mit ihm „… vor allem einen selbstbewussten und aufrechten Gang braucht, an dem er erkennen kann, dass ich aktiv mitgestalten will – mein Leben und meinen Job.“ Ach, wirklich. Danke für nichts.

Gerade in der Gründungsphase meiner Selbstständigkeit, mitten in der Corona-Hochzeit und zudem am Tiefpunkt meines Lebens habe ich mich für das Akzeptieren meiner Kraftlosigkeit entschieden, habe in kleinen Schritten weitergemacht – das, was ging und habe an schlechten Tagen gewagt, Kunden aus gesundheitlichen Gründen abzusagen. Ich fehlte max. 2 Tage am Stück. An diesem Tiefpunkt habe ich den Kopf oben behalten, nicht jeden Tag und nicht für alle da draußen sichtbar – schon gar nicht für die emotional Blinden.

Wahre Unterstützung

Ich blicke trotz dieser Lebenskrise heute zurück und darf sehen, was ich alles gemeistert habe – und wie ihr sicher ahnt: OHNE weitere Zusammenarbeit mit diesem „Mentoren“. Ich hatte Familie & Freunde an meiner Seite, die mir ihre Hand boten, mich zu halten – wenn ich geknickt war. Sie haben mir nicht einen Arschtritt verpasst, dass ich mich selbstbewusst in der Welt zeigen soll, sondern sie boten mir mit ihren Umarmungen Halt, wenn ich meine Schultern selbst mal nicht halten konnte.

Sie kennen mich und wussten, dass ich nichts mehr wollte, als einfach wieder normal kraftvoll durch meinen Alltag zu gehen. Sie wussten, dass meine Selbstmotivation überdurchschnittlich hoch ist und ich deshalb nicht einen Antrieb von außen brauche, nur weil gerade keiner von Innen da war. Sie wussten, dass ich stattdessen die Ermutigung brauchte, auch mal für ein paar Tage aufzugeben, mir selbst wirklich einmal zu erlauben, den Kopf hängen zu lassen. Es waren ihre Worte, die ich brauchte und ihre Taten, um nachhaltig durch meine Krise zu kommen. An dieser Stelle, danke lieber Mentor, für deine Klarheit und vor allem danke, liebe Herzensmenschen, für eurer Herz!

Mut zur Ehrlichkeit

Ja, es erfordert verdammt viel Mut, sich einzugestehen, dass es einem nicht gut geht. Es machte mir damals Angst, mehr Angst, als in brenzligen Situationen beim Autofahren. Doch ich bin Kristin Fuchs, ich erreiche, was ich mir vornehme, auf meine ganz eigene Art und in meinem Tempo. Und ich bin eine Kämpferin, denn meinen Traum zu leben ist manchmal verdammt hart, aber das ist es wert, sogar an den miesen Tagen. Und das wünsche ich auch dir. Höre auf dich und echte Freunde, nicht auf Menschen, die nicht mit dem Herzen sehen (wollen)!

Dank geht raus

Die Welt kann manchmal ein seltsamer Ort sein, aber dafür kann sie auch unfassbar schön sein. Dank geht heute zudem raus an die Geschäftspartner:innen & Kund:innen, mit denen ich damals auch an „solchen“ Tagen magische Momente erleben durfte und die Welt für den einen oder die andere ein wenig besser wurde.