
Statt Polizei spielen: Potenzial sehen – Wie du im Recruiting den Spieß umdrehst
Du sitzt beim Date, erzählst begeistert von deinem Sabbatical, und dein Gegenüber schaut dich ernst an:
„War das denn wirklich sinnvoll – oder eher… eine Phase?“
Autsch. 🚩 Red Flag Alarm. Willkommen beim Vorstellungsgespräch mit der Lebenslauf-Polizei. Gefühle zweitrangig, Kontrollblick obligatorisch.
Wenn Bewerbungen zum Verhör werden
„Drei Monate ohne Anstellung? Was war da los?“
„Warum so viele Wechsel in so kurzer Zeit?“
„Aha – und dieser Studienabbruch? Klingt nach mangelnder Zielstrebigkeit.“
Klingt wie ein Verhör? Ist es leider oft auch. Und das Schlimme ist: Viele Bewerber*innen glauben, sie müssten sich dafür rechtfertigen. Müssen sie aber nicht.
Karrieren sind keine geraden Linien – sie sind Spiralen, Schleifen, wilde Abzweigungen. Und ja: manchmal sind sie verdammt persönlich. Wer nur auf Lücken starrt, übersieht das Leuchten. Wer nur fragt „Was fehlt?“, verpasst, was da ist.
Dreh den Spieß um: Du bist nicht auf der Anklagebank
Ein Vorstellungsgespräch ist kein Tribunal. Es ist ein gegenseitiges Kennenlernen. Du hast genauso das Recht, Fragen zu stellen wie dein Gegenüber. Wenn du merkst, dass da jemand Polizei spielt statt Potenzial zu sehen – dann frag zurück. Selbstbewusst, charmant, klar.
Hier ein paar Fragen, die du (mit hochgezogener Augenbraue oder ganz ruhig im Ton) stellen kannst, wenn du in einer Verhör-Situation landest:
💥 „Welche Art von Karrierewegen schätzt Ihr Unternehmen – auch jenseits des Standards?“
💥 „Wie geht Ihr Team mit beruflichen Umwegen oder bewusst gesetzten Pausen um?“
💥 „Haben Sie das Gefühl, dass mein bisheriger Weg zu den Aufgaben hier passt – oder suchen Sie eher jemanden mit ‘glatterer’ Vita?“
💥 „Was sagen Sie: Wäre Steve Jobs mit seinem Studienabbruch heute bei Ihnen durchgekommen?“ (Nur wenn du in der Stimmung bist, zu provozieren. Gekonnt eingesetzt: ein Showstopper.)
Lebenslauf ist nicht gleich Lebensleistung
Du darfst stolz sein auf deinen Weg – gerade weil er nicht perfekt war. Vielleicht hast du in dieser „beruflichen Lücke“ ein Elternteil gepflegt, dein eigenes Business versucht, dich neu orientiert oder einfach mal gelebt. Das ist Stärke, kein Defizit.
Wenn dein Gegenüber das nicht erkennt – ist das nicht dein Problem. Es ist ihr blinder Fleck.
Such dir Matches, keine Machtspiele
Recruiting sollte wie ein erstes Date sein: offen, neugierig, respektvoll. Wenn du dich nach dem Gespräch kleiner fühlst als vorher, war das kein gutes Date. Punkt. Gute Matches lassen dich wachsen – sie wollen dich kennenlernen, nicht klein analysieren.
Frage dich nach jedem Gespräch:
👉 Fühle ich mich gesehen oder gescannt?
👉 Wurde ich neugierig gemacht – oder abgefragt?
👉 War das ein Dialog – oder ein strukturiertes Kreuzverhör?
Wenn du drei Mal mit den Augen rollst, ist es Zeit für einen Exit.
Fazit: Du bist nicht die Antwort auf ein Rätsel – du bist das Ganze
Recruiter*innen, die dein Potenzial nicht sehen, sind nicht dein Maßstab. Sie sind dein Filter.
Du musst niemandem gefallen, der nur Fehler sucht.
Du darfst dir ein Umfeld wünschen, das deine Ecken nicht glättet, sondern ihnen Raum gibt.
Also: Wenn im Gespräch die Polizei aufläuft, zieh innerlich die Sonnenbrille an, lächle und frag dich:
„Will ich wirklich für jemanden arbeiten, der nur nach Makeln sucht?“
Nein? Dann raus da.
Ready für echte Gespräche auf Augenhöhe?
Wenn du wissen willst, wie du deine Bewerbungsreise selbstbestimmt gestaltest, bullshitfreie Red Flags erkennst und deinen Weg mit Klarheit und Haltung gehst, dann: Lass uns sprechen.
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Deine Kristin von #Gedankenakrobaten









