
Bewerbungsgespräch: Smalltalk oder Beziehungstest?
Du sitzt da. Hände leicht feucht. Stimme geölt. Augen klar. Und trotzdem: Du bist in einer Prüfungssituation.
Oder besser gesagt: in einem ersten Date – nur ohne Wein.
Denn sind wir ehrlich:
Ein Bewerbungsgespräch ist kein klassisches Gespräch.
Es ist ein Balanceakt zwischen:
➡️ Begeistern, ohne zu betteln.
➡️ Kompetent wirken, ohne abzuheben.
➡️ Ehrlich sein, ohne sich zu entblößen.
Genau wie beim Dating. Nur, dass statt Kerzenschein ein Wasser in Firmenkaraffe auf dem Tisch steht und alle lächeln, als wüssten sie was, was du nicht weißt.
Der erste Eindruck? Nicht König – aber verdammt wichtig.
Du wirst nicht wegen deines Outfits eingestellt – aber du wirst aussortiert, wenn du den Dresscode komplett verfehlst.
Gleiches gilt für dein Auftreten, deine Haltung, deine ersten Worte.
Beim Dating nennt man das Chemie.
Beim Job nennt man das Cultural Fit.
Und ja, das entscheidet sich oft in den ersten 3 Minuten.
Was hilft?
👉 Komm nicht als Bittsteller:in.
👉 Geh rein wie jemand, der sich gerade auch entscheidet.
👉 Und bring mindestens eine Frage mit, die dem Gegenüber zeigt: „Ich prüfe hier auch – nicht nur ihr.“
Klassiker aus dem Coaching: „Was sag ich, wenn sie fragen, warum ich gehen will?“
Gegenfrage:
Was sagst du deinem neuen Schwarm, wenn er fragt, warum’s mit dem Ex nicht geklappt hat?
Sicher nicht: „Also, der war ein Totalausfall, toxisch und narzisstisch.“
Du sagst etwas wie:
„Ich habe viel gelernt – und irgendwann war klar: Wir wollen in unterschiedliche Richtungen.“
Genauso im Job:
🔹 Kein Arbeitgeber-Bashing.
🔹 Keine Drama-Vergangenheit.
🔹 Sondern: Klarheit, Entwicklung, Ausblick.
Das macht Eindruck – ohne dass du dich verrätst.
„Und was ist Ihre größte Schwäche?“
Wer sich das immer noch fragt, hat die Dating-Logik nicht verstanden.
Die Frage ist nicht, ob du perfekt bist – sondern ob du dich reflektieren kannst.
Sag nicht: „Ich bin zu perfektionistisch.“
Sag lieber:
„Ich erkenne Muster bei mir – und arbeite bewusst daran, Dinge auch mal gut genug sein zu lassen.“
Authentisch. Stark. Entwickelnd.
Wie jemand, der sich selbst gut kennt – und trotzdem offen bleibt.
„Was, wenn ich nervös bin?“
Dann bist du Mensch. Punkt.
Zeig Haltung. Atme. Und wenn du’s charmant verpacken kannst, sag’s sogar:
„Ich bin ein bisschen aufgeregt – was mir nur zeigt, wie wichtig mir das Gespräch ist.“
Zack – Nervosität in Wertschätzung verwandelt.
Der unterschätzte Gamechanger: Deine Fragen am Ende
„Haben Sie noch Fragen?“
– ist kein höfliches Ende, sondern die zweite Hälfte deiner Bewerbung.
Wer hier nein sagt, sagt unbewusst: „Ich nehme, was kommt.“
Meine Empfehlung aus dem Coaching:
Stell Fragen, die Verbindung schaffen.
Wie beim Dating. Du fragst nicht:
„Wie hoch ist dein Einkommen?“
Sondern:
„Wie sieht für dich ein idealer Sonntag aus?“
Übertragen aufs Job-Date:
👉 „Was macht die Zusammenarbeit in diesem Team besonders?“
👉 „Wie würden Sie die Unternehmenskultur in einem Wort beschreiben?“
👉 „Woran merken neue Kolleg*innen, dass sie angekommen sind?“
Das sind keine Bewerberfragen.
Das sind Beziehungsfragen. Und genau die bleiben hängen.
Fazit: Ein Bewerbungsgespräch ist kein Monolog. Es ist ein Matchmaking.
Du willst den Job – klar.
Aber du willst ihn zu DEINEN Bedingungen.
Mit Klarheit. Mit Souveränität. Mit Persönlichkeit.
Denn Bewerben ist wie Dating.
Nur dass du hier einen Vertrag bekommst, wenn’s klappt – statt nur ein zweites Glas Wein.
Wenn du wissen willst, wie du deine Performance im Gespräch so aufbaust, dass du nicht wie die 97. PowerPoint-Kopie rüberkommst – sondern wie DU – dann melde dich.
📩 Wir begleiten dich dabei, souverän aufzutreten, smart zu kontern und deinen Wert nicht zu erklären, sondern auszustrahlen.









