100 Jahre IQ: Ein Meilenstein in der Geschichte der Intelligenzmessung
Die Reise der Intelligenzmessung begann vor über einem Jahrhundert, getrieben von der Notwendigkeit, individuelle Unterschiede in der kognitiven Fähigkeit zu erkennen und zu fördern. Aber wie entstand die Idee, Intelligenz zu messen?
Dieser Artikel beleuchtet die Ursprünge und die Entwicklung des Intelligenzquotienten (IQ), basierend auf den Forschungen von Dr. Tanja Gabriele Baudson.
Die Anfänge der Intelligenzmessung Mit der Einführung der Schulpflicht in Frankreich im Jahr 1882 wurde die Heterogenität der Schülerschaft deutlich. Besonders Kinder am unteren Ende des Begabungsspektrums sollten zwecks gezielter Förderung erkannt werden. Die Herausforderung bestand darin, ein Verfahren zu entwickeln, das diese Unterschiede messbar macht.
Binet und Stern – Pioniere der Intelligenzmessung Alfred Binet und Théodore Simon legten den Grundstein mit dem ersten Intelligenztest im Jahr 1905, um Schüler in Frankreich effektiv zu fördern. Sie fokussierten sich auf höhere kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen. William Stern revolutionierte 1912 die Intelligenzmessung mit der Einführung des Intelligenzquotienten, indem er das Intelligenz- am Lebensalter relativierte und mit 100 multiplizierte.
Die Evolution der Intelligenztests Von der einfachen Differenz zwischen Intelligenz- und Lebensalter zu einem differenzierteren Ansatz: Die Intelligenztests entwickelten sich weiter. David Wechsler schlug 1939 vor, statt konkreter Altersreihen die Testwerte einer Person mit denen der Gesamtgruppe zu vergleichen.
Intelligenz – Mehr als nur eine Zahl Heute nutzen Tests wie der Wechsler-Test die normalverteilte Glockenkurve für eine differenziertere Bewertung, die verschiedene Aspekte der Intelligenz berücksichtigt. Sie ermöglichen eine genauere Messung von Intelligenz, die über das reine Lebensalter hinausgeht und die vielfältigen Fähigkeiten des Menschen berücksichtigt.
Fazit:
Die Entwicklung des IQ markiert einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis menschlicher Intelligenz. Auch wenn der IQ heute nicht mehr als reiner Quotient gilt, bleibt er ein zentrales Werkzeug in der Pädagogik und Begabungsforschung. Sie repräsentiert den Wandel im Verständnis von Intelligenz und ihre Messung.
Quelle: Dr. Tanja Gabriele Baudson, MinD-Magazin 87, April 2012.
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