„Was du sagst, ändert nichts – solange du diese 7 Fehler machst“

Eine radikale Abrechnung mit der Illusion, dass Kommunikation schon irgendwie ankommt.

Veränderung scheitert nicht an Widerstand. Nicht an der Idee. Nicht mal am Tempo.
Veränderung scheitert an falschen Annahmen über Kommunikation.

Zum Beispiel an dieser: „Ich hab’s doch gesagt.“

Na und?
Was du gesagt hast, wurde vielleicht nicht gehört.
Was gehört wurde, wurde vielleicht nicht verstanden.
Was verstanden wurde, wurde vielleicht nie wirklich akzeptiert.

Change ist Kommunikation. Aber Kommunikation ist nicht, was du denkst.

Diese 7 Sätze zeigen dir, wo dein Change-Projekt gerade implodiert – und was du ab sofort anders machen musst:

 

1.Gedacht heißt noch nicht gesagt.

Du hast Klarheit. Eine Idee. Eine Richtung.
Aber niemand weiß davon – außer dir.

Vielleicht, weil du denkst: „Das versteht sich doch von selbst.“
Oder: „Ich will nicht zu früh stören.“
Oder ganz einfach: „Keine Zeit, das jetzt groß auszuführen.“

Gedanken sind keine Telepathie.

👉 Frage an dich: Was hast du nicht gesagt, weil du dachtest, es sei eh klar?
💡 Tipp: Teile früh. Teile laut. Teile auch unfertige Gedanken. Kommunikation ist kein Endprodukt – sondern ein Entstehungsprozess. Klarheit entsteht beim Sprechen – nicht beim Grübeln.

 

2. Gesagt heißt noch nicht gehört.

Du hast es gesagt – aber es kam nicht an.
Weil keiner zuhörte. Oder weil du die Bühne nicht hattest.

Vielleicht war der Kanal falsch. Der Moment schlecht gewählt. Oder dein Gegenüber einfach geistig im Wochenende.

👉 Frage: Wie oft redest du, ohne zu wissen, ob jemand zuhört?
💡 Tipp: Wähle Zeitpunkt, Kanal und Form klug – und wiederhole Wichtiges. Wähle deine Kommunikationsform strategisch – und wiederhole bewusst. Setze gezielt auf unterschiedliche Kanäle (z. B. persönlich, schriftlich, visuell). Wiederholung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung.

 

3. Gehört heißt noch nicht verstanden.

Jemand hat zugehört – und trotzdem alles falsch gemacht.
Warum? Weil du zu schnell, zu abstrakt oder zu komplex warst.

Vielleicht bekommst du ein höfliches Nicken – aber innerlich raucht der Kopf. Vielleicht war dein Inhalt einfach nicht gut genug erklärt.

Die Gefahr: Du denkst, „sie haben’s verstanden“, und drehst dich um. Aber in Wirklichkeit haben sie nur verstanden, dass sie etwas nicht verstanden haben.

👉 Frage: Wie prüfst du, ob man dich wirklich verstanden hat?
💡 Tipp: Fordere eine Rückübersetzung ein: „Was hast du gehört?“ Lass dir in eigenen Worten schildern, worum es ging. Miss Verständnis an konkreten Handlungen, nicht an Höflichkeitsreaktionen.

 

4. Verstanden heißt noch nicht einverstanden.

„Ich versteh das schon… aber ich find’s Mist.“
Willkommen im gefährlichsten Niemandsland zwischen Klarheit und Sabotage.

Vielleicht hat´s dein Gegenüber verstanden. Aber: Er findet’s trotzdem doof. Oder bedrohlich. Oder schlicht nicht durchdacht.

Verständnis ≠ Zustimmung. Und genau hier entstehen stille Widerstände.

👉 Frage: Wer nickt dir zu, während er innerlich „Nein“ schreit?
💡 Tipp: Frag aktiv nach. Lass Raum für Kritik, Zweifel und Sorgen. Ein ehrliches „Ich hab Bedenken“ ist tausendmal wertvoller als ein falsches „Passt schon“.

 

5. Einverstanden heißt noch nicht behalten.

Selbst überzeugte Menschen vergessen Dinge.
Weil das Gehirn überfordert ist.
Weil der Kalender voll ist.
Weil zwischen Freitag und Montag ein Universum liegt.

Veränderung braucht Wiederholung, Erinnerungsanker und ein bisschen Insistenz.

👉 Frage: Womit rechnest du gerade, das längst vergessen wurde?
💡 Tipp: Visualisiere. Wiederhole. Lass andere es mit eigenen Worten festhalten. Verankere Inhalte in visuellen oder emotionalen Bildern. Nutze Reminder, Poster, Team-Check-ins. Und: Lass Menschen selbst formulieren, was sie mitnehmen.

 

6. Behalten heißt noch nicht angewandt.

Wissen ist null wert, wenn es nicht in Aktion geht.
Viele wissen, was sie tun sollten – aber tun es nicht.

Warum? Weil Gewohnheiten stärker sind. Weil Veränderung Energie kostet. Weil „später“ immer bequemer ist als „jetzt“.

👉 Frage: Welche Erkenntnis aus dem letzten Workshop wurde nie umgesetzt?
💡 Tipp: Vereinbare konkrete „erste kleine Schritte“. Heute. Nicht nächste Woche. Mach den Einstieg leicht. Kleine erste Schritte. Erfolge sichtbar machen. Und vor allem: Verantwortung nicht nur benennen, sondern konkret verankern.

 

7. Angewandt heißt noch nicht beibehalten.

Einmal ist keinmal. Wenn Neues keine Routine wird, war’s eine Eintagsfliege.

Wieder zurück zur alten Routine. Weil es einfacher war. Oder niemand nachgehakt hat. Oder keiner gemerkt hat, dass es wieder weg ist.

Veränderung bleibt nur, wenn sie gepflegt wird. Und das ist harte Arbeit.

👉 Frage: Was wurde mal euphorisch gestartet – und dann klanglos versenkt?
💡 Tipp: Dranbleiben. Feiern. Erinnern. Und vor allem: Wiederholen, bis es langweilig wird. Etabliere Feedbackschleifen, Routinen und sichtbare Erfolge. Und vor allem: Bleib dran. Auch dann, wenn alle schon zum nächsten Thema wollen.

 

Fazit: Veränderung ist kein Sprint – sondern ein 7-Gang-Kommunikations-Fahrrad.

Wer denkt, mit einer Info-Mail, einem Kickoff oder einem townhall sei alles gesagt, der macht Change wie eine PowerPoint:
viel Show, null Wirkung.

Jede dieser sieben Stufen ist ein kritischer Punkt. Ein Abzweig. Ein Ort, an dem Change entweder an Tiefe gewinnt – oder Wirkung verliert.

Du kannst entscheiden, ob du deine Kommunikation auf Autopilot lässt – oder jede Stufe bewusst gehst.

Sei radikal ehrlich mit dir: Welche Stufe kostet dich gerade die meiste Energie?